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Jobsuche und Arbeitsmarkt Antworten und Tipps zum Thema Jobmessen

Jobmessen bieten Bewerbern eine Chance, binnen kurzer Zeit zahlreiche Kontakte zu interessanten Arbeitgebern zu knüpfen. Sie erhalten wichtige Informationen für eine mögliche Bewerbung und können bereits einen positiven Eindruck hinterlassen. Ein lohnenswerter Besuch will aber gut vorbereitet sein, auch um Fehler und Fettnäpfchen zu vermeiden. Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Jobmessen zusammengestellt und präsentieren 10 einfache und hilfreiche Tipps.

 

Sind Jobmessen im digitalen Zeitalter noch aktuell?

Auch im Zeitalter des Internets sind klassische Jobmessen noch gefragt, denn nichts zählt mehr als der persönliche Eindruck. Für Personaler sind Jobmessen nach der eigenen Homepage und Online-Portalen sogar der drittwichtigste Weg bei der Personalsuche überhaupt. Bei den Stellensuchenden stehen die Messen nicht ganz so weit oben. Das kann aber durchaus eine Chance für Bewerberinnen und Bewerber sein.

Die in der folgenden Grafik vorgestellten Daten beziehen sich zwar speziell auf Auszubildende, zeigen aber trotzdem die generelle Bedeutung von Jobmessen für Personaler.

Infografik: Der erste Schritt zum Ausbildungsplatz | statista

Infographik: Wo wird nach Azubis bzw. einem Ausbildungsplatz gesucht? Bildquelle: statista

 

Welche Jobmessen gibt es?

In Deutschland finden jedes Jahr ca. 250 Jobmessen statt. Viele davon sind auf bestimmte Branchen spezialisiert oder richten sich an Jobsuchende bestimmter Qualifikationsstufen.

Unter dem folgenden Link finden Sie unsere Seite mit den Terminen aktueller Jobmessen.

Allgemeine Job- und Karrieremessen

Bei allgemeinen Karrieremessen, wie der "jobmesse deutschland" oder der von der Kalaydo Jobbörse in 15 deutschen Städten veranstalteten Messe karrieretag.org, sind Firmen unterschiedlichster Branchen beteiligt. Solche Jobmessen haben den Vorteil, dass sie einen guten allgemeinen Überblick bieten, denn es gibt viele Berufsabschlüsse, mit denen man nicht zwingend auf eine bestimmte Branche festgelegt ist. So hat man die Chance, auf einer allgemeinen Jobmesse die unterschiedlichsten Einblicke zu gewinnen und neue Ideen zu sammeln.

Studien- und Ausbildungsmessen

Messen wie "Stuzubi", "Einstieg" oder "beruf und bildung" richten sich an Schüler, Abiturienten, Studenten und Absolventen. Daberi haben die Messen oft unterschiedliche Schwerpunkte, z.B. manche Messen im Bereich Ausbildungsplätze, andere dageben im Bereich Studenten und Absolventen.

Fachspezifische Karrieremessen

Fach- oder branchenspezifischen Messen sind auf bestimmte Branchen und Qualifikationen ausgerichtet, z.B. der “VDI Nachrichten Recruiting Tag” auf Ingenieure und IT-Fachkräfte, der "IT Jobtag" auf den IT-Bereich, "automotive TopCareer" auf die Auto- und Mobilitätsbranche und der "jobvector career day" auf Ingenieure, Informatiker, Mediziner & Naturwissenschaftler.

Karrieremessen von Hochschulen

Karrieremessen von Hochschulen können allgemeinen oder eher fachspezifischen Messen ähneln, je nachdem wie groß und breit aufgestellt eine Hochschule ist. An einer kleinen und spezialisierten Hochschule wird das Angebot sehr fachspezifisch sein, an einer großen Universität wie der Uni Köln oder der LMU München sind dagegen unterschiedliche Fachrichtungen vertreten.
Grundsätzlich sprechen Karrieremessen von Hochschulen vor allem die eigenen Studierenden an, sind aber in der Regel auch für Absolventen anderer Universitäten zugänglich. Für erfahrene Fachkräfte sind solche Veranstaltungen eher nicht gedacht.

Zielgruppen-spezifische Karrieremessen

Zusätzlich gibt es auch Karrieremessen, die gezielt bestimmte Gruppen ansprechen sollen, etwa Männer, die in Erziehungsberufen arbeiten wollen oder Frauen, die es in technische Berufe zieht. Auch für ältere Arbeitnehmer gibt es spezielle Karrieremessen wie die job40plus, die sich gezielt an erfahrene Fach- und Führungskräfte richtet. Solche Messen haben den Vorteil, dass Bewerberinnen und Bewerber sicher sein können, dass Sie zu den von den Unternehmen gesuchten Zielgruppen gehören. Außerdem besitzen die Aussteller eine größere Relevanz für die Besucher, als dies bei allgemeinen Jobmessen der Fall wäre.

Firmeninterne Bewerbertage

Manche großen Firmen organisieren eigene Bewerbertage, an denen sich Interessenten bei dem Unternehmen vorstellen und sich gezielt über die Unternehmenskultur, die verschiedenen Berufsbilder und die Karrieremöglichkeiten im Unternehmen informieren können. Gerade im Bereich der Nachwuchskräfte, sind solche Bewerbertage für Unternehmen eine gute Möglichkeit, um Schüler, Studenten und Absolventen auf das Unternehmen aufmerksam zu machen. Der Ablauf von Bewerbertagen kann sehr unterschiedlich sein: Manche Veranstaltungen ähneln eher einem "Tag der offenen Tür", andere wiederum erfordern eine Voranmeldung und beinhalten erste Tests zwecks Vorauswahl der Bewerber.

Ist man an dem Unternehmen interessiert, dann sind Bewerbertage eine gute Möglichkeit, um sich ein Bild von seinem Wunscharbeitgeber zu machen, sowie für das persönliche Kennenlernen auf beiden Seiten.

Wie bereite ich mich richtig vor? 4 Ratschläge

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Diese 4 Tipps sind einfach umzusetzen und dennoch hilfreich.

Suchen Sie attraktive Firmen aus

Besorgen Sie sich eine Übersicht über die teilnehmenden Firmen und wählen Sie potenzielle Arbeitgeber aus. Wenn es eine große Messe ist, dann machen Sie eine Spalte mit Firmen, die Sie unbedingt besuchen wollen und solchen, die zweite Wahl sind.
Zu den wichtigsten Firmen sollten Sie sich vorab informieren. Besuchen Sie z.B. die Homepages der entsprechenden Unternehmen und rechechieren Sie in Karrierenetzwerken wie Xing und LinkedIn. Dann überlegen Sie sich einige speziell auf diese Unternehmen zugeschnittene Fragen. Das zeigt ihr Interesse und macht einen guten Eindruck.

Bereiten Sie Ihren Auftritt vor

Aktualisieren Sie ihren Lebenslauf. Es schadet nicht, zwei oder drei Versionen ihrer vollständigen Bewerbungsmappe dabei zu haben, sowie evtl. auch einige Kurzbewerbungen. Diese bestehen nur aus Anschreiben und Lebenslauf. Wenn Sie einem Unternehmen Ihre Mappe anbieten, dann zeigen Sie damit ihr ehrliches Interesse.

Als Ergänzung können Sie auch ein kurzes Faltblatt erstellen und dort die wichtigsten Daten über sich kompakt zusammenstellen, beispielsweise Ihre Qualifikationen, Stärken und beruflichen Ziele. Vergessen Sie dabei Ihre Kontaktdaten nicht.

Außer zu Ihren Stärken sollten Sie sich auch zu Ihren Schwächen Gedanken machen. Diese gehören zwar nicht in die Bewerbung, werden aber spätestens in einem Bewerbungsgespräch unvermeidlich zur Sprache kommen. Ebenso könnten Sie auch auf der Messe danach gefragt werden.

Beliebt ist bei Personalabteilungen auch der Elevator Pitch, bei dem Sie in einer Minute erklären müssen, warum Sie die richtige Kandidatin oder der richtige Kandidat sind. Es lohnt sich, diese Kurzvorstellung vor dem Spiegel zu üben.

Wählen Sie passende Kleidung

Überlegen Sie, welche Kleidung passend ist. Ein gepflegtes Auftreten ist immer von Vorteil. Bei fachspezifischen Jobmessen kann sogar der Anzug oder das Kostüm gefordert sein, falls dies in der Zielbranche zur Arbeitskleidung gehört. Bei Karrieremessen an Hochschulen geht es dagegen weniger förmlich zu.  

Was mitnehmen?

Neben ihren Bewerbungsmappen und sonstigen Unterlagen sowie Schreibmaterial sollten Sie noch einige andere Sachen dabeihaben. Beispielsweise etwas Wasser und etwas Obst, denn hungrig und durstig bringen Sie nicht die volle Leistung.

Sind Sie formeller gekleidet, dann sollten Sie auch die notwendigen Dinge mitnehmen, um sich zwischendurch frischmachen zu können, z.B. eine Haarbürste oder ein Kamm und Deo. Falls Sie stark schwitzen und die Messe im Sommer stattfindet, dann ist ein zweites Hemd oder eine zweite Bluse empfehlenswert.

 

Was muss ich auf der Jobmesse beachten? 4 Tipps

Starten Sie früh

Erfahrungsgemäß sind kurz nach dem Start weniger Besucher auf der Karrieremesse. Kommen Sie deshalb früh, dann sind auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Ständen noch weniger erschöpft und aufnahmebereiter.

„Wärmen“ Sie sich auf

Beginnen Sie mit einem Unternehmen, das nicht ganz oben auf der Prioritätenliste steht. So können sie erst einmal „warm werden“ und Fehler erkennen. Läuft es gut, sollten Sie die attraktiven Unternehmen ins Visier nehmen. Denn mit zunehmender Zeit werden Sie erschöpfter und auf der Messe wird es voller. Warten Sie mit der Ansprache des Traumunternehmens also nicht zu lange.

Zeigen Sie sich von ihrer besten Seite

Natürlich ist es wichtig, höflich und freundlich zu sein. Seien Sie selbstbewusst, aber nicht arrogant, denn Überheblichkeit kommt nicht gut an. Falsche Bescheidenheit zahlt sich allerdings auch nicht aus. Man hält Sie dann zwar vielleicht für sympathisch, den Job bekommt aber trotzdem jemand, der seine Stärken offensiver gezeigt hat.
Auch über Ihren alten oder aktuellen Arbeitgeber schlecht zu reden kann nach hinten losgehen. Das wirkt nicht nur besserwisserisch, sondern – gerade wenn Sie über ihren aktuellen Chef sprechen – auch illoyal.

Stellen Sie Fragen

Fragen zu ihrem Einstieg bei dem Unternehmen machen einen guten Eindruck. Natürlich sollte ihre erste Frage nicht lauten: „Wie viel werde ich verdienen?“. Besser ist es, Interesse an der Art des Einstiegs zu zeigen. Wie werden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingearbeitet? Gibt es Schulungen und Weiterbildungen? Fragen Sie auch z.B. nach dem Ablauf eines typischen Arbeitstages oder nach aktuellen Projekten. Falls es mehrere Standorte gibt, fragen Sie nach möglichen Arbeitsorten.

Ist das Gespräch gut gelaufen, dann haken Sie nach, an wen Sie ggf. Ihre weitere Bewerbung richten können und wer Sie bei Ihrem Bewerbungsprozess unterstützen und als Ansprechparter zur Verfügung stehen könnte.

Ein wichtiges Detail: Behandeln Sie Ihr Gegenüber als Person und nicht nur als anynomen Repräsentanten seines Unternehmens. Die meisten Menschen, und das gilt auch für Recruiter, schätzen es, auch als Person wahrgenommen zu werden und nicht nur als Funktionsträger.

 

Was sollte ich nach der Jobmesse tun? 

Notebook und Notizbuch
Auch wenn der Besuch kein direkter Erfolg war: Nicht einfach abhaken, sondern nacharbeiten! Bildquelle: Free-Photos / Pixabay.com

Reflektieren Sie die Messe

Schon auf dem Heimweg sollten Sie sich erste Gedanken zur Messe machen, solange die Eindrücke noch frisch sind. Waren Sie mit ihrer Selbstdarstellung zufrieden? Was würden sie beim nächsten Mal anders machen? Vielleicht schreiben Sie sich dies sogar auf, es kann ihnen bei der nächsten Messe helfen. Oder haben Sie festgestellt, dass Karrieremessen nichts für Sie sind? Auch das kann eine Erkenntnis sein.

Sichten Sie Ihr mitgebrachtes Material

Auch im digitalen Zeitalter kehrt man von Karrieremessen oft mit viel Papier heim. Nicht alles davon ist es wert aufgehoben zu werden, vieles aber schon. Vor allem dann, wenn Sie nach wie vor Interesse an einer Firma haben. Heften Sie interessante Unterlagen ab oder legen Sie eine Mappe mit den auf der Messe mitgenommenen Informationen an. Ergänzen Sie die Unterlagen mit eigenen Anmerkungen, damit Sie sich die gewonnenen Erkenntnisse auch nach längerer Zeit wieder leichter ins Gedächtnis rufen können.

Fragen Sie nach

Hat ein Unternehmen Interesse an Ihnen gezeigt, nach 14 Tagen aber immer noch keine Rückmeldung gegeben, dann dürfen und sollten Sie ruhig nachfragen. Seien Sie dabei nicht anklagend, sondern betonen Sie noch einmal Ihr Interesse und fragen Sie höflich, ob man Ihnen mittlerweile eine verbindlichere Rückmeldung geben könne.

 

Fazit

Karrieremessen haben nach wie vor ihre Berechtigung und ihren Reiz. Wichtig ist aber, dass Sie den Besuch vorbereiten. Das beginnt bei der Wahl der passenden Karrieremesse, der Klärung Ihrer Prioritäten und der Planung des Tagesablaufes. Außerdem sollten Sie ausreichend Bewerbungsmappen und sonstige vorbereitete Unterlagen mitnehmen. Arbeiten Sie den Messetag nach und reflektieren Sie das Erlebte noch einmal. Was können Sie beim nächsten Mal besser machen?

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