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Berufsleben Strategien für Ihre Karriereplanung

Egal, ob Sie möglichst hoch hinauswollen oder Sie sich viel Zeit für das Leben neben dem Beruf wünschen, eine gute Karriereplanung hilft Ihnen dabei, diese Ziele zu erreichen. Dabei sollten Sie diese Tipps berücksichtigen.

 

Ist-Analyse: Machen Sie eine Bestandsaufnahme

Was sind Ihre Stärken und Kompetenzen? Was sind Ihre Schwachstellen? Können Sie vorhandene Schwächen oder fehlende Qualifikationen ggf. beseitigen, beispielsweise durch Weiterbildungen oder Coachings?

Wunschdenken hilft niemandem bei der Erreichung seiner Karriereziele, sondern nur eine realistische Analyse. Verwechseln Sie dabei nicht Ambitionen mit Fähigkeiten, oder wie das englische Sprichwort sagt: „Don’t confuse ambition with ability.“. Da die Selbsteinschätzung, im positiven wie im negativen, oftmals alles andere als realistisch ist, fragen Sie unbedingt auch Menschen, die Sie privat und beruflich gut kennen.

Die private Situation

Sie sind regional fest verwurzelt und familiär ortsgebunden? Dann kommen wahrscheinlich nur Berufe im Umkreis Ihres Wohnortes infrage.

Sind Sie bereit, bei Freizeitaktivitäten bzw. Hobbys Abstriche zu machen? Möchten Sie später weniger arbeiten, um mehr Zeit für die Familie zu haben? Wenn Sie Zeit für das Leben neben dem Beruf wünschen, dann ist eine Tätigkeit in stressigen und zeitintensiven Berufen wie beispielsweise als Event-Manager, Unternehmensberater oder PR-Manager meistens nicht die beste Wahl.

Was ist mit den Menschen in ihrem Umfeld?

Unter Umständen spielt dabei nicht nur ihre eigene Ausgangslage, sondern auch die Situation der Menschen in ihrem Umfeld eine Rolle. Wer in einer festen Beziehung lebt, der kann über viele Dinge nicht allein entscheiden. Vor allem Kinder schränken oftmals die beruflichen Möglichkeiten ein. Auch diese Punkte gehören in die Analyse.

 

Soll-Analyse: Werden Sie sich über Ihre Ziele klar - auch private

Aufbauend auf ihr Können und auf ihre berufliche und private Situation, sollten Sie ihre Ziele formulieren und die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen abwägen.

Vertikale oder horizontale Karriereplanung?

Es gibt nicht nur die Möglichkeit, in der Hierarchie aufzusteigen und immer mehr Führungsverantwortung zu erlagen, also die klassische vertikale Karriere zu absolvieren. Nicht jeder ist als Führungspersönlichkeit geboren. Menschen, die nicht unbedingt über die typischen Eigenschaften einer Führungskraft verfügen, sich aber für ihr Fachgebiet interessieren und begeistern können, die fachlich kompetent und auch bereit sind, beispielsweise durch Weiterbildungen ihr Fachwissen ständig zu vertiefen, können auch als hochqualifizierte Fachkraft Karriere machen. In solchen Fällen ist der horizontale Karriereplan häufig der bessere Weg, also der Weg in eine Fachkarriere als hochqualifizierter Mitarbeiter, aber ohne allzu viel Führungsverantwortung.

Setzen Sie Zwischenziele

Setzen Sie sich nicht nur ein Ziel, sondern mehrere. Fragen Sie sich, wo sie in 5, 10 oder 20 Jahren sein wollen. Haben Sie sich nur ein Fernziel gesetzt, dann scheitern sie womöglich daran, die nötigen Zwischenschritte nicht zu erreichen, bzw. weil Sie Ihre Karriereziele nicht auf praktikable Zwischenetappen heruntergebrochen haben.

Womöglich wollen Sie eine Zeit lang im Ausland arbeiten? Dann sollten Sie diese Station rechtzeitig einplanen, denn am einfachsten geht das, solange Sie Single und kinderlos sind.

In Partnerschaften sind auch die Ziele der anderen Seite wichtig

So wie bei der Ist-Planung die Situation des Partners berücksichtigt werden sollte, muss das auch bei der Soll-Planung der Fall sein. Welche Erwartungen bestehen? Welche eigenen Ziele hat Ihr Partner?

Ein wichtiger Tipp: Reden Sie offen mit Ihrem Partner. Nicht immer sind die Ziele, die Sie bei anderen Menschen vermuten, deren wirkliche Wünsche. Das offene Gespräch vermeidet spätere Konflikte. Wichtig ist dabei insbesondere die Frage, wie die Arbeitszeit aufgeteilt werden kann, besonders falls Kinder vorhanden oder geplant sind. Wollen bzw. können beide Partner in Vollzeit arbeiten, oder nur in Teilzeit, oder übernimmt eine Seite hauptsächlich das Geldverdienen und die andere die Hausarbeit und ggf. die Kindererziehung? Was ist finanziell und von der Arbeitsbelastung her überhaupt realistisch? Ist unter Umständen der ersehnte Traumberuf vielleicht doch nicht die beste Wahl, weil etwa die Bezahlung (anteilig) als Familieneinkommen nicht ausreicht oder die Arbeitszeiten familienunfreundlich sind?

Vor allem (aber nicht nur) Männer verlieren bei der Berufswahl oft solche privaten Ziele aus den Augen. Dabei gehören diese unbedingt mit in die Karriereplanung.

 

Informieren Sie sich über mögliche berufliche Perspektiven

Wenn Sie einen oder mehrere Berufe ins Auge gefasst haben, dann sollten Sie zu diesen Berufen und den damit zusammenhängenden Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten gründlich recherchieren. Ein guter Einstieg ist die Seite Berufenet der Bundesagentur für Arbeit. Einen Überblick über Verdienstmöglichkeiten liefert der Entgeltatlas der Arbeitsagentur.

Schließlich kann auch das Gespräch mit Menschen aus dem angestrebten beruflichen Umfeld nützlich sein oder sogar ein Praktikum bei einem potenziellen Arbeitgeber. Möglicherweise stellt sich dann heraus, dass der gewünschte Beruf doch nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, oder man sammelt wichtige Erfahrungen aus der Berufspraxis. Außerdem sind Praktika in Lebensläufen meist gern gesehen.

Setzen Sie Prioritäten

Karriereplanung
Planung zu visualisieren, kann hilfreich sein. Bildquelle: Pixabay.com

Die grundlegenden Schritte der Analyse (Bestandsaufnahme - Ziele definieren - Informationen sammeln) sollten nicht nacheinander abgearbeitet werden, sondern im Wechsel. Möglicherweise zeigt sich bei der Recherche über den gewünschten Beruf, dass es eine bessere Alternative gibt. Dann müssen ggf. die eigenen Stärken, Schwächen und Ziele noch einmal im Hinblick auf diese Tätigkeit betrachtet werden.

Meistens gibt es nicht den einen Beruf, der für alle Wünsche der Beste ist. Deshalb ist es wichtig, die einzelnen Ziele zu priorisieren. Ist ein hoher Verdienst wichtig oder doch lieber Arbeitszeiten, die Platz für das Privatleben lassen? Oder ist die Möglichkeit am aktuellen Wohnort zu bleiben am wichtigsten?

Und was muss ich investieren, um meine Ziele zu erreichen – ist es das wert? Eine fehlende Aus- bzw. Weiterbildung lässt sich unter Umständen nachholen. Dann gilt es allerdings, den Aufwand gegen den Nutzen abzuwägen, besonders im fortgeschrittenen Alter.

Nutzen Sie Netzwerke

Sich beruflich zu vernetzen, ist wichtiger denn je, auch wenn Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen im Laufe der Jahre zunehmend formalisiert worden sind. Über Netzwerke werden offene Stellen kommuniziert, sie bieten Informationen über den gewünschten Beruf und erleichtern die Zusammenarbeit. Netzwerken findet heutzutage großenteils online in den sozialen Netzwerken bzw. auf Karriere-Plattformen wie XING und LinkedIn statt, aber auch weiterhin noch offline, beispielsweise auf Messen und Veranstaltungen oder einfach durch die eigenständige Pflege entsprechender Kontakte.

 

Hilfe von Profis

Unterstützung erhalten Sie auch durch Coachings zum Thema Karriereplanung oder durch Bewerbungscoachings. Ein geschulter Blick von außen kann beispielsweise dabei helfen, eigene Denk- und Verhaltensmuster zu hinterfragen, Blockaden zu überwinden sowie Chancen und Risiken realistischer einzuschätzen. Eine solche Investition in die eigene Karriere ist in der Regel gut angelegt. Schließlich dauert ein Berufsleben in der Regel mehrere Jahrzehnte, und der berufliche Erfolg ist ein wichtiger Faktor für die Lebenszufriedenheit.

 

Fazit

Die Karriereplanung ist keine Hexerei. Wichtig ist es, verschiedene Ziele gegeneinander abzuwägen und mit den eigenen Möglichkeiten in Einklang zu bringen. Das setzt voraus, dass Sie sich einerseits über die Möglichkeiten informieren und sich anderseits sowohl über Ihre Wünsche als auch über Ihre Fähigkeiten im Klaren sind. Dabei sollten Sie auch die Hilfe anderer Menschen in Anspruch nehmen. Das geht über professionelle Beratungsangebote, aber auch durch den Aufbau eines Netzwerkes von Menschen, die Sie bei ihren Zielen unterstützen.

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