Content-Management-Systeme (CMS) sind Software-Plattformen, die es Benutzern ermöglichen, digitale Inhalte auf einer Website einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu verwalten, ohne über tiefes technisches Wissen oder Programmierkenntnisse verfügen zu müssen. Dies ermöglicht es Benutzern, sich auf die Erstellung von qualitativ hochwertigem Inhalt zu konzentrieren, bzw. auch komplexe Websites aus dem eigenen Unternehmen heraus zu verwalten und zu pflegen, ohne auf externe IT-Dienstleister zurückgreifen zu müssen.
Content-Management-Systeme (CMS) bieten zahlreiche Vorteile, darunter:
Im Folgenden stellen wir fünf wichtige Content-Management-Systeme und Website-Builder vor:
WordPress ist ein Open-Source Content-Management-System, d.h. die Software kann auf wordpress.org kostenfrei heruntergeladen und dann bei einem Webhoster der Wahl selbst eingerichtet werden. Alternativ kann man wordpress.com nutzen, wo WordPress direkt gehostet und vorinstalliert angeboten wird, bzw. lässt sich WordPress auch bei vielen anderen, auf WordPress spezialisierten Webhosting-Anbietern mit wenigen Klicks automatisiert einrichten.
WordPress wurde ursprünglich im Jahr 2003 als Blogging-Plattform gestartet, hat sich jedoch im Laufe der Jahre zu einem vollwertigen CMS entwickelt und ist mittlerweile mit einem Marktanteil von etwa 64 % (Stand: 2023) das mit Abstand am weitesten verbreitete CMS weltweit und wird hauptsächlich für die Erstellung von Blogs und Websites verwendet. Es ist bekannt für seine Benutzerfreundlichkeit, eine große Auswahl an Designvorlagen und tausende von verfügbaren Plugins. Außerdem ist WordPress so konzipiert, dass es eine gute Suchmaschinenoptimierung ermöglicht. Es gibt auch zahlreiche spezielle Plugins, die Benutzern helfen, ihre Website darüber hinaus noch weitergehend für Suchmaschinen zu optimieren.
Nicht unterschätzt werden im Zusammenhang mit WordPress, sollte auch die sehr große und aktive Community von Entwicklern und Nutzern, die bei Fragen und Problemen helfen können.
Für WordPress existieren zahlreiche Editoren, sowohl integrierte als auch externe, die es Benutzern ermöglichen, Inhalte und Funktionen auf ihrer Website einfach zu erstellen und zu verwalten.
Es existieren noch zahlreiche weitere Editoren für WordPress, jeder mit eigenen Vorteilen und Funktionen, die auf die Bedürfnisse der Benutzer abgestimmt sind. Die Wahl des richtigen Editors hängt von den individuellen Anforderungen und Vorlieben ab.
Ein Problem darf im Zusammenhang mit WordPress nicht unerwähnt bleiben, nämlich dass WordPress als das mit Abstand am weitesten verbreitete CMS, aber auch aufgrund seiner Komplexität und wegen den zahllosen zur Verfügung stehenden Plugins, ein sehr beliebtes Ziel für Hackerangriffe und Schadsoftware ist. Bekannte, aber auch bis dahin unbekannte Sicherheitslücken, werden auf Millionen von WordPress-Websites praktisch ständig systematisch und in großem Umfang angegriffen. Es ist daher zwingend erforderlich, WordPress stets aktuell zu halten, inkl. aller Themes und Plugins, die ebenfalls Sicherheitslücken aufweisen können. Es gibt allerdings zahlreiche Sicherheits-Plugins, wie beispielsweise das verbreitete WordFence, die dabei helfen können, WordPress abzusichern.
Insgesamt ist WordPress ein vielseitiges, sehr leistungsfähiges CMS, das für eine Vielzahl von Websites geeignet ist. Es ist einfach zu bedienen, hat eine aktive Community und bietet eine Vielzahl von Funktionen und Anpassungsoptionen. Mit seiner Fähigkeit, Websites für Suchmaschinen zu optimieren und einer sehr breiten Palette von Plugins, ist es eine beliebte Wahl für viele Website-Betreiber.
Joomla ist ein weiteres Open-Source Content-Management-System, mit einem Marktanteil von etwa 2,7 % (2023), und ein beliebtes CMS für mittelgroße bis große Websites. Es ist bekannt für seine Flexibilität, Erweiterbarkeit und seine große Community von Entwicklern und Benutzern.
Joomla wurde erstmals im Jahr 2005 als Abspaltung von Mambo, einem früheren CMS, veröffentlicht. Seitdem hat es sich zu einer der beliebtesten CMS-Plattformen entwickelt. Joomla ist gut skalierbar und eignet sich auch für komplexe Websites. Für Joomla stehen ebenfalls zahlreiche Designvorlagen zur Verfügung.
Joomla gilt als „Entwickler-freundlich“, d.h. aufgrund des PHP-Frameworks und eines Systems aus Plugins, Modulen und Komponenten lassen sich auch individuelle, komplexe Web-Anwendungen gut entwickeln. Dazu gehören auch umfangreiche Websites mit komplexen Menüs bzw. Verzeichnisstrukturen, für die Joomla gut geeignet ist.
Zu den Stärken dieses CMS zählen außerdem das sehr leistungsfähige Rechtesystem, mit dem sich beispielsweise ein Login-Bereich oder sogar eine Community aufbauen lassen. Ein weiterer Vorteil ist das bereits integrierte Unterstützung für Mehrsprachigkeit.
Ein kleiner Nachteil von Joomla ist, dass auch für Benutzer bzw. Redakteure in der Regel etwas mehr Einarbeitung erforderlich sein wird, als dies beispielsweise bei WordPress der Fall ist.
Joomla ist als Open-Source Lösung kostenlos zum Download verfügbar und kann bei einem Webhoster der Wahl installiert und gehostet werden, allerdings können zusätzliche Erweiterungen oder Themes kostenpflichtig sein.
Drupal ist ebenfalls ein kostenloses, quelloffenes Content-Management-System und auch sonst gibt es einige Gemeinsamkeiten mit dem vorab besprochenen Joomla. Auch das erstmals im Jahr 2000 veröffentlichte Drupal hat eine lange Geschichte. Seitdem hat es sich zu einem der beliebtesten CMS für komplexe Websites und Anwendungen entwickelt, mit einem Marktanteil von aktuell etwa 1,8 % (2023). Drupal wird ebenfalls von einer großen und aktiven Community unterstützt, die dazu beiträgt, das CMS zu verbessern und zu erweitern.
Zu den Stärken von Drupal zählen unter anderem die Mehrsprachigkeit, einfache Inhaltsbearbeitung durch „Quick Edit“, eine leistungsfähige Suchfunktion, Erweiterungen zur Verbesserung der Suchmaschinenfreundlichkeit, bzw. generell eine im Vergleich zu Joomla noch höhere Vielfalt an Funktionen. Drupal bietet auch umfangreiche Sicherheitsfunktionen, um Websites und Anwendungen vor Angriffen zu schützen, und ist außerdem in der Lage, große Mengen von Traffic zu bewältigen und somit eine gute Wahl für Websites mit hohem Datenverkehr.
So wie Joomla, bietet auch Drupal Entwicklern gute Möglichkeiten, komplexe und individuelle Web-Anwendungen effektiv zu realisieren, wobei Drupal als Grund-Installation recht schlank ist, sich aber bei Bedarf durch unzählige Module erweitern lässt, d.h. gut skalierbar ist.
Drupal hat, verglichen mit WordPress, ebenfalls eine für Benutzer in der Regel etwas höhere Lernkurve.
Als Open-Source Lösung steht Drupal kostenlos zum Download verfügbar und kann bei einem Webhoster installiert und gehostet werden.
Wix ist weniger ein komplexes CMS wie beispielsweise WordPress, sondern mehr ein Website-Builder, also ein Homepage-Baukasten, d.h. Websites lassen sich mit Hilfe visueller Tools ohne Programmierkenntnisse nach dem Baukasten-System erstellen. Die herausragendste Eigenschaft von Wix ist dabei sein Drag-and-Drop-Editor, der es ermöglicht, jedes Element pixelgenau und beliebig zu verschieben, bzw. ziehen und abzulegen. Das bringt einerseits enorme Freiheiten bei der Gestaltung von Webseiten mit sich, kann andererseits in ungünstigen Fällen aber auch zu Fehlern und Problemen führen, die es mit Editoren, die dem Benutzer weniger Freiheiten lassen, so nicht gibt.
Im App Market stehen hunderte Erweiterungen für Wix zur Verfügung, um weitere Funktionen zu integrieren, beispielsweise für Bereiche wie: Customer Relation Management, Foren, Live-Chat, Social Posts, E-Mail-Marketing, Ticketverkauf, Onlinebuchung, Terminplanung, etc.
Mehr als 800 Designvorlagen stehen in Wix für viele Branchen zur Verfügung. Die Vorlagen können außerdem bei Bedarf individualisiert werden. Falls nichts Passendes dabei ist, dann kann man ggf. sogar ein eigenes Design von Grund auf erstellen.
Wix bietet auch eine breite Palette von E-Commerce-Funktionen, die es Benutzern ermöglichen, einen Online-Shop zu erstellen und zu verwalten. Es gibt eine Vielzahl von Vorlagen, die speziell für E-Commerce-Websites entwickelt wurden, sowie Tools zum Hinzufügen von Produktlisten, Bestellverfolgung, Zahlungsabwicklung und vieles mehr.
Um Benutzern bei der Lösung von Problemen und Fragen zu helfen, bietet Wix eine umfangreiche Wissensdatenbank und einen Live-Chat sowie Telefon-Support. Es gibt auch eine Community von Wix-Benutzern, die Fragen beantworten und Ratschläge geben können.
Wix ist eine kommerzielle Lösung, die auf einer cloudbasierten Plattform in Form verschiedener kostenpflichtiger Pakete angeboten wird. Die einzige kostenfreie Variante stellt keine eigene Domain bereit und beinhaltet die Einblendung von Werbung, ist also für kommerzielle Zwecke wenig geeignet.
Squarespace ist, ähnlich wie das zuvor beschriebene Wix, eher als Website-Builder anzusehen, denn als Content-Management-System. Das schon in 2003 gegründete Squarespace verwendet ebenfalls einen visuellen Drag-and-Drop-Editor und legt großen Wert auf professionelles Design, für das auch hier zahlreiche Vorlagen zur Verfügung stehen, sowie auf die gute Mobilfähigkeit der Vorlagen und schnelle Ladezeiten. Squarespace punktet generell in Sachen hochwertigerer Designtools und -funktionen, dafür ist die Lernkurve etwas steiler.
Mit der Vielzahl an Funktionen, die Wix dank seines App-Marktes anbietet, kann Squarespace nicht ganz mithalten, bietet aber beispielsweise ein ausgezeichnetes Blogging-Tool. Auch leistungsfähige E-Commerce-Funktionen, mit denen sich sogar ein Onlineshop professionell betreiben lässt, zählen zu den Stärken von Squarespace, außerdem gilt der Support von Squarespace als hervorragend.
Squarespace bietet auch eine Reihe von Funktionen, die es Benutzern ermöglichen, ihre Website für Suchmaschinen zu optimieren. Diese Funktionen umfassen beispielsweise Metadaten-Verwaltung, Keyword-Optimierung, Sitemaps sowie Analyse-Tools, die es ermöglichen, das Besucher-Verhalten zu überwachen und die Leistung der Website entsprechend zu optimieren.
Bei Squarespace handelt es sich ebenfalls um eine kommerzielle, gehostete Lösung, die in Form kostenpflichtiger Pakete mit unterschiedlichem Leistungsumfang angeboten werden.
Die Wahl des richtigen CMS hängt von den eigenen Anforderungen und Möglichkeiten ab. Viele Aspekte müssen dabei berücksichtigt werden, wie die hinreichend einfache Handhabung und Erlernbarkeit durch die für die Betreuung der Website vorgesehenen Mitarbeiter, die Verfügbarkeit der gewünschten Funktionen, die Skalierbarkeit des Systems und ggf. Erweiterbarkeit um neue Funktionen, Sicherheitsaspekte, die Qualität und Verfügbarkeit des Supports und natürlich die für die Realisierung und den Betrieb des Projektes je nach CMS anfallenden Kosten.
WordPress ist das mit Abstand am meisten eingesetzte Content-Management-System und für viele Zwecke eine gute Wahl. Joomla oder Drupal eignen sich besonders für umfangreiche und stark individualisierte Projekte mit erhöhtem Entwicklungsaufwand, sind jedoch eher etwas für fortgeschrittene Nutzer oder benötigen für die Realisierung einen IT-Dienstleister. Homepage-Baukästen wie Wix oder Squarespace bieten eine besonders einfache Website-Erstellung, sind aber weniger flexibel.