Die Jobsuche über das Internet ist heute Standard, aber auch hier gibt es einige Dinge zu beachten. Kein Problem, wenn Sie sich diese vier Fragen beantworten können:
Einer Untersuchung des Faktenkontors aus dem Jahr 2020 zufolge, nutzen mehr als zwei Drittel der Bewerber Online-Jobbörsen, dagegen nur noch 27 Prozent die Stellenanzeigen der Tageszeitungen.
Mittlerweile existieren mehrere Hundert unterschiedlichste Jobbörsen nur in Deutschland. Daneben sind auch Karriere-Netzwerke wie Xing und LinkedIn ein beliebter Anlaufpunkt für Jobsuchende, ebenso Job-Suchmaschinen. Auch ein Blick auf die Karriereseiten von Unternehmen, die für Sie als mögliche Arbeitgeber in Frage kommen, kann nützlich sein.
Oder möchten Sie nicht nur aktiv suchen, sondern sich zusätzlich als Bewerber von Unternehmen, Personalern und Headhuntern finden lassen?
Alle Suchwege haben Vor- und Nachteile.
Die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ist das größte Stellenportal in Deutschland.
Die Nutzung ist nicht eingeschränkt und steht auch jenen offen, die nicht arbeitslos oder arbeitsuchend gemeldet sind. Die Zahl der Stellen ist sehr hoch, allerdings ist der Suchalgorithmus teilweise verbesserungswürdig. Beispielsweise werden für Synonyme wie „Tischler“ und „Schreiner“ teilweise unterschiedliche Ergebnisse gefunden, obwohl beide Bezeichnungen den gleichen Beruf meinen.
Zwar hat die Arbeitsagentur als Behörde bei manchen Unternehmen einen eher durchwachsenen Ruf, aber für die reine Nutzung der Jobbörse ist dies wenig relevant. Wer also nicht gerade eine Führungsposition sucht, für den ist die Jobbörse der Agentur für Arbeit oft die erste Anlaufstelle, auch wegen den zusätzlichen Diensten für Arbeitssuchende, z.B. um sich gegebenenfalls arbeitslos zu melden, denn auch wenn es dafür kein Geld gibt, kann die Arbeitslosigkeit als Rentenanwartschaftszeit angerechnet werden.
Jobbörsen wie StepStone, Monster oder stellenanzeigen.de bieten Stellen aller Qualifikationsstufen und Berufe aus Deutschland und teilweise auch aus dem Ausland. Gerade die großen Jobbörsen sind vom Angebot her zunehmend international aufgestellt. Kein Wunder, da hinter den meisten großen Jobbörsen internationale Konzerne stehen, die ihre Jobbörsen in vielen Ländern betreiben.
Allerdings ist das Angebot der Jobbörsen-Generalisten – ähnlich wie bei der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit – breit gestreut und dadurch weniger zielgerichtet.
Allgemeine Jobbörsen sind längst mehr als nur eine Ergänzung zur Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. In der Tendenz gibt es bei den Generalisten wie StepStone, Monster oder stellenanzeigen.de eine größere Anzahl an Stellen für Fach- und Führungskräfte, aber auch Einsteiger finden dort Angebote. Gerade wer bereit ist international zu arbeiten, findet hier meist die richtige Anlaufstelle für seine Jobsuche. Unternehmen können Stellenanzeigen schalten und dabei von dem Bekanntheitsgrad und entsprechend der hohen Reichweite der großen Generalisten profitieren.
Die zahlreichen spezialisierten Jobbörsen sind entweder regional oder fachlich spezialisiert oder richten sich an Jobsuchende bestimmter Qualifikationsstufen.
Regionale Jobbörsen sind oft im Besitz von Zeitungsverlagen oder anderen Medienunternehmen wie Lokalradios. Dadurch verfügen sie über gute Netzwerke in die Region.
Es gibt aber auch fachlich spezialisierte Jobportale, die sich auf bestimmte Branchen oder Berufe spezialisiert haben, beispielsweise Stellen aus dem Medizinsektor, aus dem Medienbereich, dem Vertrieb oder dem Handwerk. Sie erlauben eine zielgerichtetere Suche und bieten oft branchen-kompetente Informationen und Dienste.
Zusätzlich gibt es auch Spezial-Jobbörsen, die sich an Jobsuchende bestimmter Qualifikationsstufen richten, also z.B. für Ausbildungsplatz-Suchende oder Hochschul-Absolventen.
Spezialjobbörsen erlauben eine genauere, zielgerichtete Suche in einem relevanten Umfeld, sowie Vorteile wie Branchen-Know-How oder regionale Vernetzung. Sie bieten sich vor allem dann an, wenn die Entscheidung für eine Region oder einen Beruf schon feststeht. Allerdings können Spezialjobbörsen selbst in ihren Nischen die großen Generalisten nicht immer komplett ersetzen, denn manche Firmen wollen auch Bewerber aus anderen Regionen oder Branchen erreichen und werben daher (oder aus anderen Gründen) nicht auf Spezialportalen, sondern eher bei den großen Generalisten, die meist auch einen höheren Bekanntheitsgrad und sehr hohe Besucherzahlen haben.
Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn sind Plattformen, auf denen die Mitglieder ihre beruflichen Kontakte pflegen können. Hier lassen sich außerdem Lebensläufe anlegen, aber auch Gruppen zu fachlichen Themen gründen und Nachrichten austauschen. Das eigene Profil in den Karriere-Netzwerken dient auch dazu, sich möglichen Arbeitgebern zu präsentieren, also sich von Unternehmen, Personalern oder Headhuntern finden zu lassen. Gerade für Headhunter gehören die Karriere-Netzwerke zu den bevorzugten „Jagdrevieren“ nach hochqualifizierten Fach- und Führungskräften.
Auch die aktive Jobsuche ist auf Xing und LinkedIn inzwischen möglich, denn beide großen Karriere-Netzwerke haben seit einigen Jahren eigene Jobbörsen integriert. So wie bei vielen anderen Stellenbörsen können dort auch Suchaufträge angelegt werden. Für einige Funktionen wie den Gehalts-Check sind aber teilweise kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaften notwendig.
Der deutsche Anbieter Xing ist besonders für Freiberufler gut geeignet und durch die vielen Diskussionsgruppen attraktiv. LinkedIn dagegen, ist eine internationale Plattform und besonders für international tätige und vernetzte Fach- und Führungskräfte interessant.
Ein Profil bei Xing und/oder Linkedin ist nicht nur interessant, um beispielsweise den Kontakt zu ehemaligen Weggefährten zu halten oder um neue, interessante geschäftliche Kontakte zu knüpfen, sondern auch mit Blick auf die eigene Karriere bzw. Jobsuche nicht verkehrt, vor allem um von Unternehmen, Personalern und Headhuntern gefunden zu werden. Für eine umfassende, aktive Jobsuche ist die Zahl der Stellenangebote aber zu gering und kann nur eine Ergänzung sein.
Die meisten Unternehmen schreiben Stellenangebote auch über ihre eigene Internetpräsenz aus. Die Karriereseiten eines Unternehmens wird man in der Regel besuchen, wenn man dieses bereits als potenziellen Arbeitgeber in Betracht zieht und sich genauer informieren möchte, bzw. um sich einen möglichst vollständigen Überblick über die offenen Stellen dieses Unternehmens zu verschaffen, was auf der Homepage in der Regel möglich sein sollte.
Ein Blick auf die Karriereseiten wichtiger Arbeitgeber vor Ort, bzw. auf die Karriereseiten von Unternehmen, die man bereits als potenzielle Arbeitgeber identifiziert hat, lohnt sich, da man nicht davon ausgehen kann, dass sich alle diese Stellenangebote auch auf Jobbörsen finden, bzw. man nicht weiß, auf welchen der unzähligen Stellenmärkte. Außerdem finden sich auf der Homepage wichtige Informationen zum Unternehmen, die sich auch für die Online-Bewerbung verwenden lassen. Karriereseiten von Unternehmen zu besuchen, ist aber kein Ersatz für eine umfassende Suche in Jobbörsen, sofern man sich nicht bereits auf einzelne Arbeitgeber festgelegt hat.
Neben den klassischen Suchmaschinen wie Google oder Bing haben sich spezielle sogenannte Meta- oder Job-Suchmaschinen etabliert. Dort werden Stellenangebote von anderen Jobbörsen und z.B. von Karriere- und Unternehmensseiten gesammelt. Entsprechend bieten Jobsuchmaschinen den Vorteil, dass dort eine große Anzahl an Stellenangeboten, vor allem von anderen Jobbörsen, auf einmal durchsucht werden können.
Einige Jobportale, darunter auch Aktuelle-Jobs.de, sind eine Mischung aus Jobsuchmaschine und klassischer Jobbörse, d.h. Arbeitgeber können auch direkt Stellenanzeigen schalten.
Job-Suchmaschinen ersparen dem Besucher das Durchsuchen vieler einzelner Jobbörsen und Unternehmensseiten. Job-Suchmaschinen sind sinnvoll, um sich einen schnellen und möglichst umfassenden Überblick über die Stellenangebote aus verschiedenen Quellen zu verschaffen.
Die Suchalgorithmen von Jobbörsen sind unterschiedlich gut darin, synonyme Berufsbezeichnungen zu finden, z.B. wenn es sich um regional unterschiedliche Berufsbezeichnungen handelt, die aber den gleichen Beruf meinen, wie: „Klempner / Spengler / Flaschner“, oder „Tischler / Schreiner“.
Oft werden bei der Suche nach einzelnen dieser Begriffe nicht alle Stellenangebote des zugrunde liegenden Berufes gefunden. Es ist also ratsam, sich nicht auf die Raffinesse der Suchalgorithmen zu verlassen und ggf. auch nach synonymen Bezeichnungen des gesuchten Berufes zu suchen.
Ähnlich wie bei Synonymen, sollten Sie auch gängige fremdsprachige, in der Regel englischsprachige Berufsbezeichnungen mit in die Suche einbeziehen, denn die Suche beispielsweise nach „Großkundenbetreuer“ muss nicht die gleichen Ergebnisse liefern wie nach "Key Account Manager“. In der zunehmend internationalisierten Arbeitswelt ist es sinnvoll, statt nur nach „Ingenieur“ auch nach „Engineer“ zu suchen oder zusätzlich zu „Bereichsleiter“ auch nach “Senior Manager Marketing“, etc.
Auf Grundlage des vorab genannten, sollten Sie vorab für sich ein Suchprofil zusammenstellen, um effektiv suchen zu können. Dieses sollte nicht nur die feste Berufsbezeichnung umfassen, inkl. möglicher Synonyme und entsprechender englischsprachiger Berufsbezeichnungen, sondern auch relevante Qualifikationen und Schlagwörter, verwandte Begriffe und relevante Branchen. Besonders über die erweiterten Suchfunktionen, die viele Jobbörsen meist unter einem entsprechenden Link anbieten, lassen sich die verschiedenen Suchkriterien sinnvoll kombinieren.
Ein Blick in das Berufenet der Bundesagentur für Arbeit kann sinnvoll sein. Dort lassen sich zu den Berufen oft weitere Bezeichnungen und auch verwandte Tätigkeiten finden.
Zu den Suchkriterien gehört natürlich auch der Arbeitsort inkl. des Umkreises, innerhalb dessen Sie bereit sind ein Jobangebot anzunehmen.
Es lohnt sich außerdem, die Stellensuche weiter nach dem Qualifikationsniveau einzuschränken. Manche Jobbörsen bieten dafür eine erweiterte Suche. Wer gerade erst in den Beruf einsteigt, für den sind Stellen mit Berufserfahrung uninteressant. Umgekehrt ist für erfahrene Fachkräfte eine oft gering bezahlte Einstiegsposition nicht attraktiv.
Auch die Arbeitszeit ist ein wichtiges Kriterium, je nachdem, ob Sie z.B. eine Vollzeitstelle suchen, einen Mini-Job oder ob Sie lieber in Teilzeit arbeiten möchten.
Nicht nur unbefristete Vollzeitstellen werden in Jobbörsen angeboten. Manche Stellenbörsen lassen deshalb auch die Suche nach der Anstellungsart zu, z.B. nach Jobs für freiberufliche Mitarbeiter, befristeten Stellen, Studentenjobs oder natürlich nach Ausbildungsplätzen. Bei manchen Jobbörsen, beispielsweise derjenigen der Bundesagentur für Arbeit, lassen sich auch Stellenangebote von Zeitarbeitsfirmen oder aus dem Bereich der privaten Arbeitsvermittlung gezielt ein- oder ausschließen.
Wer es bevorzugt, nur die neuesten Stellenangebote angezeigt zu bekommen, der kann diese bei vielen Jobbörsen auch nach der Aktualität filtern.
Manche Jobbörsen bieten auch die gezielte Suche nur nach einem bestimmten Arbeitgeber bzw. Unternehmen.
Der klassische Weg ist die aktive Direktsuche mithilfe eines wie im vorherigen Abschnitt beschriebenen Suchprofiles.
Allerdings erlauben es die meisten Jobportale inzwischen auch, einen Suchagenten für relevante Stellenangebote einzurichten. Dieser durchsucht regelmäßig die Datenbank nach den hinterlegten Suchkriterien. Meist muss dafür zunächst ein Profil eingerichtet werden. Um die Ergebnisse abzurufen, kann man sich dann entweder mit diesem Profil anmelden oder man lässt sich die Suchergebnisse direkt per E-Mail zusenden. Einige Portale versenden einmal täglich eine E-Mail mit aktuellen Stellenangeboten, bei anderen wird für jede gefundene Position eine Mail versendet, was zu einem hohen Postaufkommen führen kann. Solche E-Mail-Benachrichtigungen lassen sich bei seriösen Anbietern aber leicht wieder abbestellen.
Mindestens die großen Jobbörsen bieten heutzutage fast durchgängig auch die Jobsuche über eigene Apps an. Wer es bevorzugt, bequem auf dem Smartphone und auch von unterwegs Ausschau zu halten nach interessanten Stellenangeboten, der sollte diese Möglichkeit nutzen, zumal viele Apps nützliche Komfortfunktionen anbieten und man sich meist auch automatisch neue Jobangebote aufs Handy schicken lassen kann.
Wer die passive Stellensuche bevorzugt oder zusätzlich einsetzen möchte, der kann bei vielen Stellenmärkten und natürlich auch in der Jobbörse der Arbeitsagentur ein Bewerberprofil hinterlegen und sich von interessierten Unternehmen, Personalern und Headhuntern finden lassen. In der Regel ist es dabei möglich, das Profil anonym zu veröffentlichen, sodass die Kontaktaufnahme über die Jobbörse erfolgt und nicht über Ihre persönlichen Kontaktdaten. Meist vereinfacht ein Bewerberprofil auch die aktive Bewerbung auf Stellenangebote, da die relevanten Daten und Dokumente schon hinterlegt wurden und auch für zukünftige Bewerbungen gespeichert sind.
Ein Nachteil der passiven Stellensuche per Bewerberprofil ist allerdings, dass Sie Ihr Profil und Ihre Unterlagen zwangsläufig allgemein halten müssen, während Sie bei aktiven Bewerbungen Ihre Bewerbungsunterlagen bis in das kleinste Detail auf einen bestimmten Arbeitgeber anpassen können.
Jobbörsen bieten fast immer eigene Bewerbungsformulare an. In einigen Fällen wird man aber auch auf die Karriereseiten des Unternehmens weitergeleitet, welches das Stellenangebot inseriert hat, und kann sich dort bewerben. Die Nutzung der Formulare auf Unternehmens-Karriereseiten hat den Vorteil, dass diese Formulare exakt auf das Unternehmen abgestimmt sind, oft auch inkl. der Anbindung z.B. an Bewerbermanagement-Tools des Unternehmens.
Auch E-Mail-Bewerbungen werden in Stellenanzeigen oft verlangt, teilweise auch noch die klassische Bewerbungsmappe per Post. Es kommt auch vor, dass mehrstufige Auswahlverfahren verwendet werden, bei denen beispielsweise zunächst eine Online-Bewerbung abgegeben werden muss. Erfolgreiche Bewerber werden dann aufgefordert, zusätzlich eine klassische Bewerbungsmappe einzureichen.
Informationen zur Online-Bewerbung haben wir im Beitrag "Gestaltungsempfehlungen für die Online-Bewerbung per E-Mail" zusammengestellt.
Eine allgemein gültige Empfehlung für die Online-Suche nach einem neuen Arbeitsplatz auszusprechen ist kaum möglich, da jede berufliche Situation anders ist. Für einen einfachen und möglichst umfassenden Überblick über relevante Stellenangebote, ist es aber oft sinnvoll, Jobsuchmaschinen wie indeed, Kimeta oder Aktuelle-Jobs.de zu benutzen.
Haben Sie bereits Unternehmen z.B. aus Ihrer Umgebung in die nähere Wahl gezogen, dann ist es natürlich sinnvoll, die Homepage inkl. der Karriereseiten des Unternehmens besuchen.
Auch ein Blick in Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn kann sich lohnen, um Einsicht in die Profile von möglichen Arbeitgebern, d.h. Unternehmen und Ansprechpartnern zu erlangen.
Gerade im Bereich hochqualifizierter Fach- und Führungskräfte, ist es oft lohnenswert, sich auf den Karriere-Netzwerken sowie relevanten Jobbörsen ein Profil anzulegen, um sich von Unternehmen, Personalern und Headhuntern finden lassen. Da aus verschiedenen Gründen oft nur ein Teil der offenen Stellen ausgeschrieben werden, erhält man so Zugang auch zum sogenannten verdeckten Stellenmarkt, in dem besonders Headhunter aktiv sind.